Ägypten fasziniert. Die reiche Geschichte des Landes zieht Besucher aus aller Welt ebenso an wie die herrlichen Strände und der endlose Sonnenschein. Ein besonders beliebtes Ziel für Touristen ist der Küstenort Hurghada. Doch auch ein weiterer Ort am Roten Meer erfreut sich stetig wachsender Popularität: Marsa Alam. Wer seinen Ägypten-Urlaub plant, steht daher oft vor der Qual der Wahl. Welcher Ort passt besser zu mir? Schauen wir uns im Folgenden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Städte an.
Lage und Klima
Beide Orte liegen am Roten Meer. Das sogenannte Nebenmeer befindet sich zwischen Nordost-Afrika und der Arabischen Halbinsel, es ist Teil des Indischen Ozeans. Hurghada befindet sich im nördlichen Bereich des Roten Meeres, während Marsa Alam rund 270 km weiter südlich liegt. Die Gegend zeichnet sich durch die geringe Anzahl an Regentagen aus, insbesondere in den Sommermonaten von Juni bis September ist trockenes Wetter nahezu garantiert.
Die Temperaturen liegen im Sommer bei durchschnittlich 35 bis 40 Grad Celsius, wobei es in Marsa Alam etwas wärmer ist als in Hurghada. Auch im Winter bieten beide Orte ein sehr angenehmes Klima, die durchschnittliche Tageshöchsttemperatur liegt im Januar bei 19 Grad in Hurghada und 21 Grad in Marsa Alam. Die Wassertemperatur liegt im kältesten Monat des Jahres noch bei rund 22 Grad, im Sommer steigt sie bis auf rund 30 Grad.
Sowohl Marsa Alam, als auch Hurghada sind gut erreichbar
Sowohl Hurghada als auch Marsa Alam verfügen über einen Flughafen. Beide werden aus dem deutschsprachigen Raum direkt angeflogen, wobei das Angebot vor allem in Marsa Alam saisonal geprägt ist. Der Flughafen in Marsa Alam liegt rund 60 km außerhalb der Stadt und wurde 2001 eigens für den Tourismusverkehr errichtet.
Die Stadt ist per Taxi oder Kleinbus erreichbar, viele Hotels bieten zudem eigene Transfermöglichkeiten an. Der Flughafen von Hurghada liegt etwas außerhalb der Stadt und ist nach Kairo International Airport der zweitgrößte Flughafen des Landes. Zahlreiche Fluggesellschaften bieten reguläre und saisonale Linienflüge aus dem deutschsprachigen Raum an. Die Stadt ist per Taxi oder Bus erreichbar, zudem befindet sich am Flughafen auch eine Autovermietung.
Hurghada: Ein bekannter Ferienort
Während Ägypten zweifelsohne zu den geschichtsträchtigsten Ländern der Welt zählt, kommen Historiker weder in Hurghada noch in Marsa Alam auf ihre Kosten. 1905 gilt als das Gründungsjahr Hurghadas, und es war zunächst der Fischfang, der die Stadt prägte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts florierte dieser am Roten Meer und so entwickelte sich der Küstenort schnell zu einer prosperierenden Kleinstadt. Neben der Fischerei spielte auch die Ölgewinnung eine wichtige Rolle. Die Dinge änderten sich jedoch, als Investoren das Potenzial der Stadt für Tourismus erkannten. Ausschlaggebend hierfür war vor allem die maritime Vielfalt des Roten Meeres.
Anfang der 1980er begannen die Bauarbeiten für Hotels, Sportanlagen und weitere Gebäude, die vorwiegend touristischen Zwecken dienten. Seit 1983 gilt Hurghada offiziell als Ferienort. Mittlerweile ist die Stadt am Roten Meer zu einer der beliebtesten ägyptischen Tourismus-Metropolen geworden. Neben der faszinierenden Natur finden Besucher in und um Hurghada einige weitere Sehenswürdigkeiten, beispielsweise die St.-Schinuda-Vater-der-Eremiten-Kirche, die sich in der Altstadt befindet. Das St.-Antonius-Kloster ist ebenfalls gut von Hurghada aus zu erreichen. In der Stadt selbst gibt es zudem das Ägyptische Museum.
Marsa Alam: Vom Fischerdorf zur Kleinstadt
Die Geschichte von Marsa Alam ist ähnlich der Hurghadas, allerdings hat sie sich erst im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte von einem kleinen Fischerdorf zu einer Kleinstadt entwickelt. Sie ist strategisch günstig an der Küstenstraße sowie der Verbindungsstraße nach Edfu gelegen. Der 2001 errichtete Flughafen spielt ebenfalls eine wichtige Rolle für die Entwicklung des Tourismus-Resorts. Unweit der Stadt befinden sich der Wadi-al-Gamal-Nationalpark sowie der Gebel-Elba-Nationalpark. Auch der Tempel von Sethos I. in Wadi Miya ist von Marsa Alam aus gut zu erreichen.
Das Angebot für Touristen ist in beiden Orten vielfältig
Da sowohl Hurghada als auch Marsa Alam in erster Linie Touristenstädte sind, ist das Angebot entsprechend vielfältig. Es gibt in beiden Orten eine Vielzahl von Hotels und Sportstätten, aber auch Ausflüge in das Umland, vor allem in die Wüste Ägyptens, werden angeboten. Sogenannte Wüstensafaris eignen sich besonders gut für all diejenigen, die gerne Abenteuer erleben und aktiv sind. Je nach Art des Angebotes gibt es beispielsweise Quad-Touren oder geführte Ausritte. Highlight der Wüstensafari ist der Besuch eines Beduinenlagers. Dort können die Gäste das Leben der Nomadenstämme kennenlernen, die seit Jahrhunderten durch die ägyptische Wüste ziehen.
Schnorcheln und Tauchen gehören ebenfalls zu den beliebtesten Aktivitäten, die das Rote Meer seinen Gästen zu bieten hat. Die bunten Korallenriffe und die exotischen Fische ziehen Besucher ganz besonders in ihren Bann. Touristen können in den warmen Wassern des Roten Meeres sogar auf Delfine, Dugongs und Schildkröten treffen. Wer nicht selbst tauchen möchte, hat die Möglichkeit eine Tour mit einem Boot zu unternehmen, welches über einen Glasboden verfügt. So lässt sich die faszinierende Unterwasserwelt ganz bequem erkunden. Auch das antike Ägypten ist nur einen Katzensprung von Hurghada entfernt. Ein Ausflug nach Luxor bietet daher eine unvergleichliche Möglichkeit, in die Welt der Pharaonen einzutauchen.
Von Marsa Alam aus werden ebenfalls Touren nach Luxor angeboten. Auch Nilkreuzfahrten sind möglich. Ein weiteres, sehr beliebtes „Fahrzeug“ für die Erkundung der Wüste ist der Heißluftballon. Von beiden Tourismus-Resorts aus gibt es verschiedene Angebote. Wer ein wenig Erholung von all den anstrengenden Ausflügen benötigt, findet in Hurghada und Marsa Alam auch den einen oder anderem Hammam, wo sich Touristen mit Dampfbädern und Massagen verwöhnen lassen können.
Ein wichtiger Unterschied zwischen beiden Städten ist, dass Marsa Alam als ruhiger und vor allem naturnäher als Hurghada gilt. Die Atmosphäre in der südlicheren Stadt gilt als familiärer und authentischer, wobei dies sicherlich auch auf persönlichen Erfahrungen beruht. Die Möglichkeiten, die beide Orte zu bieten haben, sind nahezu endlos. Für welchen Ort soll man sich also entscheiden?
Marsa Alam oder Hurghada als Reiseziel? Unser Fazit
Vorweg, für welche Stadt die Entscheidung fällt, hängt natürlich vor allem von persönlichen Vorlieben ab. Beide Orte sind sehenswerte touristische Ziele, die viele Möglichkeiten bieten, um die unterschiedlichsten Facetten Ägyptens kennenzulernen. Hurghada ist dabei die ältere, etabliertere und größere Stadt, Marsa Alam hingegen etwas jünger, aufstrebender und ruhiger. Hurghada hat den Vorteil, dass es dorthin mehr ganzjährige Flüge gibt, doch auch Marsa Alam ist in der Regel gut erreichbar.
Bei der Planung des nächsten Ägypten-Urlaubs ist es sinnvoll, zunächst zu überleben, was man erleben und machen möchte. Während das touristische Angebot in beiden Orten ausgesprochen gut ist, hat Marsa Alam bei den Naturliebhabern und denjenigen, die sich ein möglichst authentisches Ägypten-Erlebnis wünschen, die Nase vor. Hurghada hingegen ist ideal für alle, die möglichst viel erleben, dabei aber trotzdem die Vorteile großer Hotelanlagen nicht missen möchten.