Marsa Alam und das Rote Meer sind beliebt bei sonnenhungrigen Touristen, die gerne dem europäischen Winter entfliehen. Die Wassertemperaturen fallen nie unter 20 °C und es herrscht ganzjährig sonniges und warmes Wetter. Besonderer Beliebtheit im Roten Meer vor Marsa Alam erfreuen sich Tauchen und Schnorcheln. Dabei fragen sich viele Urlauber früher oder später, wo sich im Roten Meer Haie tummeln und ob diese dem ahnungslosen Badegast gefährlich werden können.
Welche Arten von Haien gibt es im Meer vor Marsa Alam?
Zu den häufig vorkommenden Haiarten vor der Küste vor Marsa Alam und im gesamten Roten Meer gehören der Schwarzspitzen-Riffhai und der Weißspitzen-Riffhai, der Hammerhai und der Sandtigerhai sowie der Tigerhai und der Makohai. Unter den gefährlichen Haiarten findet sich unter anderem der Weißspitzen-Hochseehai. Bei den beiden Riffhaiarten sind kaum Attacken zu befürchten, eher verschwinden diese im Riff. Hammerhaie wiederum gelten als potenziell gefährlich, doch auch sie greifen in den seltensten Fällen Taucher an.
Oft tummeln sich Hammerhaie im Dädalus-Riff, welches sich in etwa 100 Kilometer Entfernung von Marsa Alam befindet. Sandtigerhaie sehen viel gefährlicher aus, als sie es in Wirklichkeit sind. Anders als viele andere Haiarten halten sich Sandtigerhaie durchaus auch in Ufernähe auf oder ziehen sich in die Tiefen der Korallenriffe zurück. Weißspitzen-Hochseehaie werden für Taucher aufgrund ihrer großen Neugier zur möglichen Gefahr. Oft halten sie sich rund um das Elphinstone-Riff auf, das sich nördlich von Marsa Alam befindet.
Makohaie gelten als vergleichsweise harmlos, während Tigerhaie zur Gefahr werden können. Schießt ein Makohai blitzschnell aus den Tiefen des Meeres hervor, wird er aber schnell zur Gefahr für Schwimmer und Taucher. Von den riesigen Walhaien geht überhaupt keine Gefahr aus. Obwohl es sich um die größten Fische überhaupt handelt, verhalten sie sich eher wie friedliche Wale.
Muss ich mir Sorgen beim Schwimmen und Tauchen machen?
Es ist relativ unwahrscheinlich, dass sich ein Hai direkt an den Strand verirrt. Meist halten sich Haie in tieferen Gewässern auf, stellen also in erster Linie für Taucher eine potenzielle Gefahr dar. Dennoch kommt es vor, dass sich einzelne Exemplare in Küstennähe verirren. Gründe dafür sind die vielen Essensabfälle von den zahlreichen Hotels im Meer und die Überfischung. Die meisten Haiattacken, die tödlich endeten, gehen – weltweit betrachtet – auf vereinzelte Angriffe des Weißen Hai und des Tigerhais zurück. Ersterer kommt im Roten Meer aber gar nicht vor.
In Ägypten kommt es kaum zu tödlichen Haiangriffen. Sichten Urlauber Haie in Strandnähe, zahlt es sich aus, diese den örtlichen Behörden zu melden. Manche Urlauber reizt gerade das Tauchen mit Haien, die unter Anleitung eines Experten stattfinden. Rund um Marsa Alam bestehen hierfür mehrere Tauchspots wie das bereits erwähnte Elphinstone-Riff oder die Brother Islands. Gefährdet, Opfer einer Haiattacke zu werden, sind Schwimmer und Schnorchler mehr als Taucher, da die Luftblasen der Taucher dem Hai signalisieren, dass es sich hier keinesfalls um Beute handelt.
Worauf muss man als Urlauber am Roten Meer achten, um Haiattacken vorzubeugen?
Kommt es zu einer Annäherung eines Hais an Schwimmer, Schnorchler oder Taucher, gilt es Ruhe zu bewahren, anstatt hektisch davonzuschwimmen. Am besten den Körper in eine vertikale Position bringen und nur leicht mit den Füßen paddeln, um den Hai nicht noch mehr zu reizen. Steht tatsächlich eine Angriffssituation bevor, hilft ein Schlag auf die Schnauze oder ein Griff in die Kiemen des Hais. Zudem heißt es trübes Wasser zu meiden, da sich Haie dort nur eingeschränkt orientieren können.
Zur Gefahr werden Haie dann, wenn die Extremitäten von Urlaubern über das Surfbrett ragen. Bewährt hat es sich, eine ruhige und senkrechte Position einzunehmen, falls sich ein Hai annähert. Tote Fische locken Haie grundsätzlich an. Taucht ein Fischernetz auf, zahlt es sich aus, wenn Taucher sich davon schleunigst entfernen. Zieht sich der Hai zurück, suchen auch Taucher besser auf kürzestem Weg das rettende Ufer auf.
Das Rote Meer: Ein kurzer Überblick
Das Rote Meer erstreckt sich als Nebenmeer des Indischen Ozeans auf einer Fläche von 440.000 Quadratkilometern und weist eine Länge von 2240 Kilometern sowie eine Breite von 355 Kilometer auf. Es beheimatet mehrere Haiarten, die durchaus auch gefährlich werden können. Man zählt insgesamt um die 40 Haiarten im Roten Meer.
Die tropischen Temperaturen im Roten Meer sorgen für eine enorme Artenvielfalt, die aber durch die Aktivitäten des Tourismus stark gefährdet ist. Hinzu kommt der Klimawandel, der für viele Korallen ein hohes Risiko bedeutet. Zur Verschmutzung des Roten Meeres trägt nicht zuletzt der geringe Wasseraustausch des Binnenmeers mit den Weltmeeren bei. Oft enden Haie als Beifang in den großen Netzen der Fischtrawler. Offiziell ist das in Ägypten jedoch verboten.
Haie in Marsa Alam: Unser Fazit
Bei Beachtung einiger wichtiger Verhaltensregeln minimiert sich die Wahrscheinlichkeit einer Haiattacke für Badegäste. In der Vergangenheit kam es vereinzelt zu Haiangriffen, dies betrifft jedoch nur wenige Fälle. Insgesamt müssen sich Touristen keine allzu großen Gedanken über mögliche Haiattacken machen. Aber es empfiehlt sich ohnehin immer, mit einem erfahrenen Guide auf Tauchsafari zu gehen. Kommt es zu einer Haiattacke, wird der betreffende Strandabschnitt vorübergehend komplett gesperrt.