Der Schicksalsberg am Golf von Neapel genießt einen traurigen Ruhm. Im Jahre 79 n. Chr. wurden die römischen Städte Pompeji, Herculaneum und Stabiae durch eine gewaltige Eruption vollständig zerstört. Von den 20.000 Einwohnern Pompejis konnten sich 15.000 retten. Etwa 5.000 wurden mitsamt ihren Häusern von einer mächtigen, meterhohen Schicht aus Asche, Schlamm und Lava bedeckt. Ein großer Teil der alten Stadt wurde inzwischen wieder ausgegraben.
Ein Bummel über die gepflasterten Basaltsteinstraßen, dabei die antiken Tempel, Thermen,und Tavernen aus jener antiken Zeit zu bestaunen ist ein Muss für alle Besucher der Region. Der Vesuv ist noch heute ein aktiver Vulkan. Der letzte Ausbruch im Jahr 1944 liegt zwar über 70 Jahre zurück, doch die Gefahr, die vom Vesuv ausgeht, ist ungebrochen. Heutzutage ist das Gebiet des Vulkans ein Nationalpark.
Um die Vulkanlandschaft mitsamt ihrer ureigenen Flora und Fauna zu schützen, wurde 1995 eine Fläche von 8485 qm unter Schutz gestellt. Die 300 m tiefe kesselförmige Caldera des Vesuvs ist von idyllischen Wanderwegen durchzogen. Insgesamt gibt es im Nationalpark 11 Wandertouren mit einer Gesamtlänge von 54 km. Sechs dieser Wege wurden als Rundwanderwege konzipiert.
Auf eigene Faust auf den Vesuv
Da die Besichtigung von Pompeji für Besucher der Region ein absolutes Muss ist, bietet sich folgende Option an. Am besten verbindet man die Besteigung des Vesuv mit einer Besichtigung von Pompeji. Die Strecke von Pompeji zum Vesuv beträgt nur 20 Kilometer. Nach dem Besuch in Pompeji fährt man mit dem Auto den Vesuv hinauf bis zum Parkplatz Piazzale di Ercolano. Die Preise für das Parken liegen je nach Fahrzeug zwischen 3 € und 6 €. Es empfiehlt sich den Parkplatz vorab online zu reservieren. Das geht über die Website von Parksuvio.
Vom Parkplatz aus führt der Wanderweg Nr. 5 in kleinen, aber steilen Serpentinen bis zum Krater des rund 1200 hohen Vesuv hinauf. Normalerweise benötigt man knapp 30 Minuten, um oben anzukommen. Der mittelschwere Aufstieg ist staubig und unter der Sonne Italiens etwas anstrengend, aber für ungeübte Wanderer zu schaffen. Das Gefühl, den gefährlichsten Vulkan bestiegen zu haben, entschädigt reichlich für die Mühen des Aufstiegs. Auch der Blick auf die außergewöhnliche Vulkanlandschaft ist ein unvergessliches Highlight.
Wegen der Tageshitze im Sommer sollte die Besteigung vorzugsweise am frühen Morgen stattfinden. Der Zugang zum Vesuv ist normalerweise ab 9:00 Uhr möglich. Wer den Aufstieg auf den Vesuvgipfel geschafft hat, dem bietet sich bei schönem Wetter ein herrlicher Blick auf die Meeresbucht von Neapel und die Umgebung. Wanderfreunde, die eine Tour um den gesamten 450 m breiten Krater herum in Betracht ziehen, müssen einen Guide buchen. Alleingänge sind untersagt.
Entdeckungsreise zum gefährlichsten Vulkan der Welt
Der rund 1281 Meter hohe Vesuv scheint zu schlafen. Doch er könnte jederzeit wieder aufwachen, warnen Wissenschaftler. Der Berg ist bekannt für seine plötzlichen Ausbrüche. Typisch sind lange Ruhephasen, gefolgt von einer gewaltigen Eruption. Die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Vesuv-Ausbruchs wird von Fachleuten auf über 50 Prozent geschätzt. Doch davon unbeeindruckt besteigen jährlich zahlreiche Touristen den Feuerberg. Der einfachste Weg, den Vulkan zu besuchen, ist eine organisierte Tour mit Führung. Besonders beliebt ist die Kombination des Besuchs von Pompeji und des Vesuvs.
Wer sich selbst auf den Weg machen will, nimmt am besten ein Taxi oder den Bus. Letzterer ist die billigste Möglichkeit, von Pompeji zum Vesuv zu gelangen. Kosten des Tickets 2,70 € pro Person. Der Bus fährt bis zum auf 1000 m Höhe auf dem Vesuv liegenden Parkplatz Piazzale di Ercolano. Von dort aus kann das letzte Wegstück bis zum Krater zu Fuß zurückgelegt werden. Allerdings dauert die Fahrt rund 50 Minuten. Wer es schneller mag, nimmt das Taxi. Die Fahrt bis zum Aufstieg auf den Vulkan dauert weniger als eine halbe Stunde, kostet aber zwischen 25-30 € pro Strecke.
Tipps für eine Wanderung auf den Vesuv
Damit die Besteigung des Vesuvs zum ungetrübten Urlaubserlebnis wird, sollten folgende Tipps beherzigt werden:
- Am Tag der Besteigung auf die Wettervorhersage achten: Für einen Ausflug zum Krater sollte man einen Tag mit klarer Sicht wählen. Bei schlechtem Wetter sind geänderte Öffnungszeiten oder die Schließung möglich. Die Temperatur in über 1000 m Höhe auf dem Vulkan ist auch im Sommer niedriger als unten im Tal. Ein Pulli und eine warme, wasser- oder winddichten Jacke ist deshalb anzuraten. Besonders im Winter kann es auf dem Gipfel des Vesuv zudem richtig kalt werden.
- Obwohl die Wanderstrecke zum Krater hinauf nur etwa zwanzig Minuten dauert und der Schwierigkeitsgrad über den Schotterweg mittel ist, ist der Aufstieg zum Krater für Personen die unter Herz-Kreislauf-Problemen leiden, nicht zu empfehlen.
- Um die Wanderung zum Gipfel hinauf bewältigen zu können, sind bequeme Sport- oder Wanderschuhe extrem wichtig.
- Buchen sie den Parkplatz, die Eintrittsgebühren in den Nationalpark und das Taxi so früh wie möglich im Voraus.
- Ausreichend Wasser und einige Snacks im Rucksack auf die Besteigung mitzunehmen, ist für eine kleine Stärkung auf dem Gipfel eine gute Sache.
- Planen sie ihren Aufstieg auf den Vulkan so, dass es schon dunkel ist, wenn Sie vom Gipfel wieder absteigen. Informieren sie sich über die Öffnungszeiten und berechnen sie die Zeit, die für Auf- und Abstieg benötigt wird. Beachten sie auch das die Öffnungszeiten an die Wintersaison und an die Sommersaison angepasst werden.