In Deutschland ist – anders als beim Auto – keine Haftpflichtversicherung für Boote gesetzlich vorgeschrieben. Dennoch ist sie insbesondere auf Reisen empfehlenswert. In vielen europäischen Ländern ist sie Pflicht. Die Wassersport-Haftpflichtversicherung übernimmt Schäden, die Dritten zugefügt werden. Etwa bei einer Kollision mit einem anderen Boot oder einer Hafenanlage. Ohne sie kann ein Unfall zur finanziellen Katastrophe führen.
Die Kaskoversicherung ist freiwillig und bei größeren oder neuen Booten sinnvoll. Sie deckt Schäden am eigenen Boot ab. Unterschieden wird dabei zwischen Teilkasko (z. B. bei Sturm, Feuer oder Diebstahl) und Vollkasko (inklusive selbst verschuldeter Schäden oder Kollisionen).
Welche Schäden sind abgedeckt – und welche nicht?
Je nach gewähltem Tarif übernimmt die Bootsversicherung unterschiedlich umfangreiche Leistungen. In der Kaskoversicherung sind typischerweise folgende Schäden abgedeckt:
- Unwetter- und Sturmschäden
- Grundberührungen oder Kollisionen
- Brand und Explosion
- Vandalismus und Diebstahl
- Transport- und Slip-Unfälle
Wichtig: Viele Policen schließen Materialermüdung, Korrosion oder Verschleiß aus. Ein Blick in die Bedingungen verschafft Klarheit. Ebenso können grobe Fahrlässigkeit oder falsche Winterlagerung zum Streit mit der Versicherung führen.
So findet man die passende Bootsversicherung
Die Auswahl ist groß und nicht jede Police passt zu jedem Bootstyp oder Fahrtgebiet. Vor dem Abschluss sollte man folgende Fragen klären:
- Wo wird das Boot genutzt? Binnengewässer oder offene See?
- Wie alt ist das Boot und wie hoch ist der Wert?
- Soll nur Haftpflichtschutz oder auch Kaskoschutz enthalten sein?
- Ist das Boot selbst gebaut oder serienfertig?
Wer regelmäßig ins Ausland fährt, sollte auf weltweiten Versicherungsschutz achten. Ähnlich wie fürs Auto können Skipper einen Pannenservice bzw. Assistance-Leistungen in Anspruch nehmen.
Sturmflut, Orkan und andere Wetterkatastrophen
Am Liegeplatz in der Marina ist ein Boot Gefahren ausgesetzt. Stürme, Hochwasser, Vandalismus oder sogar sinkende Stege sind für Bootseigentümer ein aktuelles Thema. Bei diesen Schäden greift grundsätzlich die Kaskoversicherung, wenn der Schutz für das „nicht fahrende Boot“ abgeschlossen wurde. Bei Naturkatastrophen wie einer Sturmflut kommt es auf den Vertrag an: Einige Versicherer schließen „höhere Gewalt“ aus oder decken die Schäden nur anteilig.
Weitere sinnvolle Absicherungen für Skipper
Neben den klassischen Bootsversicherungen gibt es ergänzende Policen, die insbesondere fürs Reisen sinnvoll sind:
- Insassenunfallversicherung: Eine Zusatzversicherung für Skipper, die gern mit der Familie und Freunden unterwegs sind. Die Versicherung deckt Personenschäden an Bord ab.
- Rechtsschutzversicherung: Rund ums Boot kann es zu rechtlichen Auseinandersetzungen kommen und ein Rechtsstreit kann hohe Kosten verursachen.
- Charterversicherung: Wer auf Reisen ein fremdes Boot nutzt, muss sich zusätzlich absichern. Viele Charteranbieter offerieren ein Versicherungspaket. Es ist grundsätzlich sinnvoll, sich vor Reiseantritt zu informieren und bei Bedarf eine eigene Bootsversicherung abzuschließen.
- Trailer-Versicherung: Reisende, die ihr Boot auf dem Anhänger mit zum Urlaubsort nehmen, müssen über eine separate Versicherung für den Transport nachdenken. Wer mit dem Boot unterwegs ist, darf nicht nur Wind und Wetter im Blick haben.
Fazit: Gut versichert – beruhigt unterwegs
Eine gute Police schützt im Ernstfall vor hohen Kosten und bewahrt die Freude am Wassersport. Wie bei jeder Versicherung muss auch die Bootsversicherung zum Leben passen. Ein Vergleich der Leistungen und Bedingungen ist daher sinnvoll. Weiterhin ist es wichtig, die Versicherung regelmäßig zu prüfen und dem Nutzungsverhalten anzupassen.