Bis vor wenigen Jahren war die Reichweite der größte Kritikpunkt am E-Auto. Der Umstieg auf E-Mobilität war gleichbedeutend mit dem Verlust der Freiheit. Das ist jetzt zum Glück anders.
Moderne E-Autos haben eine überzeugende Reichweite, lassen sich schnell laden und was viel wichtiger ist: Die Infrastruktur zum Laden ist europaweit vorangeschritten. Wer sich gut vorbereitet, kann gänzlich sorgenfrei in den Urlaub starten. Planung ist das A und O, da unterscheidet sich der umweltfreundliche Antrieb nicht vom Verbrenner.
Reichweite aktueller Modelle
Elektroautos der neuesten Generation schaffen heute zwischen 350 und 600 Kilometer mit einer Batterieladung. Die Reichweite von Elektroautos im Premium-Segment überrascht sogar mit über 700 Kilometern. Fahrzeuge für den Stadtverkehr liegen oft bei rund 250 bis 359 Kilometern. Für Urlaubsreisen bedeutet das: Mit einem guten Ladeplan lassen sich auch weitere Strecken problemlos bewältigen.
Reichweite clever optimieren
Die tatsächlich gefahrenen Kilometer sind nicht allein vom Akku abhängig. Die Fahrweise hat großen Einfluss auf die Reichweite. Wer sanft beschleunigt, vorausschauend fährt und die Geschwindigkeit moderat hält, holt deutlich mehr Kilometer aus seiner Batterie. Auch der richtige Reifendruck spielt eine Rolle – zu niedriger Druck erhöht den Rollwiderstand und damit den Verbrauch. Ebenfalls sinnvoll: Den Eco-Modus nutzen, sofern vorhanden, und Klimaanlage oder Heizung bewusst einsetzen. Bereits kleine Anpassungen können dafür sorgen, dass man 10 bis 15 Prozent weiterkommt.
Gepäck, Anhänger und Dachbox
Ferien ohne Gepäck sind undenkbar. Jedes zusätzliche Kilo schlägt sich im Energieverbrauch nieder. Besonders stark wirkt sich aerodynamischer Widerstand aus. Eine Dachbox oder ein Fahrradträger können die Reichweite um bis zu 25 Prozent drosseln. Auch Anhänger sind ein Problem – je nach Gewicht kann sich die Reichweite halbieren. Wer auf solche Extras angewiesen ist, sollte genügend Ladepausen einplanen und Routen wählen, die ausreichend Schnelllader entlang der Strecke bieten.
Unterwegs in den Winterurlaub
Kälte ist einer der größten Reichweitenkiller für E-Autos. Bei Minusgraden benötigen Batterien mehr Energie, um die Betriebstemperatur zu halten. Gleichzeitig steigt der Verbrauch durch die Innenraumheizung. Ein Minus von 20 bis 30 Prozent Reichweite ist im Winter keine Seltenheit. Hilfreich ist es, das Fahrzeug vor der Abfahrt am Stromnetz vorzuwärmen – so wird der Akku geschont und es ist im Auto bereits angenehm warm. Sitz- und Lenkradheizung sind energieeffizienter als die klassische Luftheizung.
Die richtige Routenplanung
Eine entspannte Urlaubsfahrt mit dem E-Auto steht und fällt mit einer guten Vorbereitung. Apps und Navigationssysteme, die Ladepunkte in Echtzeit anzeigen, sind wertvolle Begleiter. Sinnvoll ist es, die Route nicht nur nach Entfernung, sondern auch nach Ladezeiten zu planen. Viele moderne Fahrzeuge zeigen die voraussichtliche Restladung am Ziel an. Experten empfehlen, immer mit einem Sicherheitspuffer von 10 oder 20 Prozent im Akku an der Ladesäule anzukommen. Es kann immer passieren, dass eine Ladesäule besetzt oder defekt ist.