Viele Griechenland-Fans kehren immer wieder auf die Insel zurück, die ihnen beim ersten Besuch gut gefallen hat. Andere erkunden mehrere Inseln und Festlandsorte in Griechenland, ohne sich festlegen zu wollen. Die erstgenannten Urlauber zieht es immer wieder an den Urlaubsort, wo sie glücklich waren. Sie schätzen familiäre Atmosphäre und genießen es, sich in einem Ort heimisch und willkommen zu fühlen.
Die anderen Urlauber sind verschiedenen Abenteuern oder Kulturerlebnissen nicht abgeneigt. Sie möchten Griechenlands Inseln und die Sehenswürdigkeiten auf dem Festland entdecken, um Griechenland als Ganzes zu erfahren. Für Reisende dieser Kategorie kann es eine sinnvolle Entscheidungshilfe sein, die Unterschiede zwischen Kos und Rhodos zu kennen. Schauen wir uns also beide Inseln genauer an.
Kos: Klein, aber touristisch noch jung
Kos gehört – zusammen mit Karpathos und Rhodos – zu den Dodekanes-Inseln. Die touristisch noch junge Insel liegt in der östlichen Ägäis. Vier Kilometer trennen sie an ihrer kürzesten Stelle vom türkischen Ort Bodrum. Kos erstreckt sich über eine Länge von 45 Kilometern bei einer maximalen Breite von acht Kilometern. Die gesamte Fläche der Insel ist mit 278,2 Quadratkilometern kompakt. Von den insgesamt 33.000 Inselbewohnern leben geschätzt 19.000 in der Inselhauptstadt Kos-Stadt.

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Entdeckenswertes
Was sich an Kos zu entdecken lohnt, sind auf der einen Seite die 20 Kilometer Bilderbuchstrände. Badelustige finden auf dieser Insel zahlreiche Bademöglichkeiten. Durch die langgezogene Form der Insel hat man fast überall das Gefühl, nah am Wasser zu sein. Endlose Sandstrände und lauschige Badebuchten versprechen Abwechslung. Viele Wassersportangebote sind nutzbar. Einige Strände sind als Party-Strände bekannt, andere weiterhin lauschig und familiär.
Inselhauptstadt
Die Inselhauptstadt bietet auf den ersten Blick nicht die erhoffte Attraktivität. Vor allem die Altstadt von Kos-Stadt enttäuscht die Besucher anfangs. Doch meistens wird daraus Liebe auf den zweiten Blick. Wer nämlich genauer hinsieht, entdeckt vieles, was inselhistorisch interessant ist. Schon 2.000 vor Christi Geburt lag an dieser Stelle eine wichtige minoische Siedlung. Die verschiedenen Epochen griechischer Geschichte lassen sich in Kos-Stadt gut nachvollziehen.

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Historisches
Wo heute Kos-Stadt liegt, herrschten erst die Minoer, dann die Mykener, danach die Römer. Schließlich gehörte Kos zu Byzanz und zu Venedig. 1315 erwarben Johanniter die Insel. Die Osmanen eroberten sie im 16. Jahrhundert, die Italiener anno 1912. Heute kann man in der Hafenstadt die Neratzia-Festung aus dem 15. Jahrhundert, die antiken Agora-Ruinen oder die Mosaiken der Casa Romana entdecken, die im 3. Jahrhundert entstanden sind. Ein Geisterdorf bietet sich in Agios Dimitrios zur Erkundung.
Kulinarik
Kos gilt als sehr authentisch. Vieles hat sich nicht auf der Insel verändert, als die ersten Touristen die Insel entdeckten. Vor allem die typisch griechische Küche mit ihrer Vielfalt an Gerichten und aromatischen Würzmitteln beeindruckt. Viele der gemütlichen Tavernen blicken auf eine lange Geschichte zurück. Der harzige Retsina gehört ebenso zum Essen wie der Knoblauch als Würzmittel.

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Klima
Warme, trockene Sommermonate und ein gemäßigt mediterranes Klima erwartet Kos-Urlauber. Schon in Mai kann es 25 Grad warm werden. Der Juli ist der wärmste Sommermonat auf Kos. Jeden Tag dürfen Kos-Urlauber mit neun Stunden Sonnenschein rechnen. Zwischen Juli und September müssen Sonnenhungrige mit Temperaturen über 30 Grad rechnen. Niederschläge sind in den Sommermonaten selten. Das Badewasser wird selten wärmer als 25 Grad. Zwischen Juli und Oktober ist das Wasser meist 21 Grad warm.
Strandleben
Die griechische Urlaubsinsel ist vulkanischen Ursprungs. Neben dem erfrischenden Bad im Meer sind an der Südküste von Kos auch Thermalquellen geboten. Die Thermalquelle von Embros im Inselsüden entlässt ihr schwefelhaltiges Wasser ins Meer. Zuvor sammelt es sich mit Durchschnitts-Temperaturen zwischen 50 und 80 Grad Celsius in einem Becken, das am Strand liegt. Das Meer kühlt das heiße Thermalwasser dann auf verträgliche 30 bis 40 Grad herunter.
Rhodos: Landschaftlich abwechslungsreich und touristisch stark geprägt
Rhodos liegt ebenfalls nur wenige Kilometer von der türkischen Küste entfernt in der Ägäis. Die Insel bildet quasi die Trennungslinie zwischen der griechischen Ägäis und dem Levantinischen Meer. In diesem liegen nur wenige Inseln. Rhodos gehört als typische Mittelmeerinsel zu den beliebtesten griechische Urlauber-Destinationen. Unter den griechischen Urlaubsinseln sind lediglich Kreta, Lesbos und Euböa größer als Rhodos.

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Geografisches
Geboten sind 1.400 Quadratkilometer abwechslungsreiche Inselfläche. Rhodos vermittelt mit 78 Kilometern Länge und 38 Kilometern Breite ein deutlich anderes Inselgefühl als Kos. Selbst die Strände auf Rhodos fallen sehr unterschiedlich aus. Die schönsten Sandstrände versammeln sich auf der Ostseite der Insel. Auf der Westseite der insgesamt 222 Kilometer langen Küstenlinie geht es felsiger und steiniger zu. Der Wind bläst hier deutlich rauer.
Da die griechische Insel von einem Gebirgsrücken durchzogen wird, ist die Landschaft auf Rhodos vielfältig. Die vielen Kilometer traumhafter Sandstrände kontrastieren mit dem Landesinneren, das bewaldet und gebirgig ist. Der Berg Attavrios ragt bis auf 1.215 Meter Höhe auf. In den fruchtbaren Bergtälern explodiert im Frühling eine Blütenpracht, die ihresgleichen sucht. Auch wilde Orchideen lassen sich hier entdecken.

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Ausgemachte Rhodos-Liebhaber halten sich oft im Binnenland der Insel oder im Inselsüden auf, weil der Massentourismus hier noch weniger Gewicht hat. Die Küste im Norden von Rhodos ist bereits stark touristisch geprägt. Hier finden sich zahlreiche Hotels und All-Inclusive-Resorts für Pauschalreisende. Hier liegt auch die Inselhauptstadt Rhodos-Stadt mit ihren etwa 57.000 Einwohnern.
Hauptstadt
Die Inselhauptstadt gilt wegen ihrer noch bewohnten Altstadt als bedeutendste Sehenswürdigkeit, welche die ostgriechischen Inseln zu bieten haben. Die Altstadt von Rhodos ist als UNESCO-Weltkulturerbe ein touristischer Magnet. Die Insel-Hauptstadt ist touristisch deutlich stärker geprägt als Kos-Stadt. Dennoch hat sie noch viel ursprünglichen Charme. Sie verströmt griechisches Flair, der sich vor allem im Altstadt-Bereich entfaltet. Die im Norden der Stadt liegende Neustadt und die touristischen weniger frequentierten Wohngegenden im Süden der Stadt sind deutlich ruhiger.

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Kulinarik
Der Küche auf Rhodos merkt man noch heute die verschiedenen historischen Einflüsse an. Insbesondere die Anwesenheit der Türken und der Italiener erspürt man noch in den Rezepten. Die inseltypischen Gerichte mit Schafskäse, Fleisch oder Fisch werden mit dem guten Wein von Rhodos genossen. Ein Besuch in einer der Kellereien der Insel lohnt sich. Außerdem sind auf Rhodos zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten wie der Tsambika Beach geboten.
Klima
Klimatisch geht es ganzjährig gemäßigt mediterran zu. Heiße und regenarme Sommermonate gehen im Oktober in milde Wintermonate über. Die Temperaturen in Frühling und Herbst sind mit bis zu 20 Grad Celsius angenehm. Zwischen Mai und Oktober können Urlauber die Insel nur mit einem T-Shirt bekleidet erkunden. Die Temperaturen steigen erst ab Juni. Sie erreichen dann im Juli die 30 Grad und mehr. Die Luftfeuchtigkeit ist angenehm.
Rhodos darf sich als eine der sonnenreichsten Regionen in Europa bezeichnen. Täglich kann man mit mindestens 7-8, im Hochsommer sogar mit 10-12 Stunden Sonne rechnen. Die Wassertemperaturen liegen im Sommer höchstens bei das 26 bis 27 Grad. Im Herbst etwas niedriger. Selbst im November hat das Meerwasser auf Rhodos oft noch 20-23 Grad Celsius.

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Was ist denn nun schöner: Kos oder Rhodos?
Rhodos bietet mehr landschaftliche Verschiedenartigkeit und eine große Zahl an erlebenswerten Highlights. Hier kommen Pauschaltouristen ebenso auf ihre Kosten wie Wanderfreunde, Surfer oder Menschen, die im Urlaub alles Mögliche erleben möchten. Mit der wunderschönen und noch ganzjährig bewohnten Altstadt der Hauptstadt ist ein touristisch bedeutsames Pfund geboten, mit dem Rhodos wuchern kann.
Kos ist kleiner. Die Insel ist touristisch weniger auf den Pauschaltourismus ausgerichtet. Endlose Badestrände laden zum Baden oder Surfen ein. Auch andere Wassersportarten werden angeboten. Hier gibt es vor allem die authentische griechische Küche und eine erholsame Landschaft zu genießen, auf der man sich überall nah am Wasser weiß.