Neuseeland: Nord- vs Südinsel – Die Unterschiede im Detail

Der Inselstaat Neuseeland ist eines der weit entferntesten Ländern Deutschlands. Trotz oder gerade wegen der großen räumlichen Distanz der beiden Länder ist Neuseeland ein beliebtes Reiseziel für deutsche Touristen. Die zahlreichen Inseln, die zu Neuseeland gehören, werden jährlich von Millionen Touristen besucht. Besonders beliebt sind dabei die beiden Hauptinseln.

Die neuseeländische Nordinsel, die vom einheimischen indigenen Volk auch Te Ika-a-Māui genannt wird, ist mit circa 110.000km² etwas kleiner also die Südinsel Neuseelands, die eine Größe von mehr als 150.000km² vorweisen kann. Getrennt werden die beiden Inseln durch die 35km breite Cookstraße, einer Meerenge, die nach dem Seefahrer und Entdecker James Cook benannt wurde. Sie zählt zu den stürmischsten Meeresstraßen der Welt und ist daher bei Seefahrern berüchtigt.

Die Geschichte Neuseelands: Hintergrundwissen für eine spannende Reise

Entdeckt wurde die Inselgruppe Ende des 13. Jahrhunderts und in mehreren Einwanderungswellen besiedelt. Bis zur Entdeckung der Europäer im Jahr 1642 entwickelten die Nachkommen der ersten Einwanderer die sogenannte Māori-Kultur. Im 18. Jahrhundert wurde Neuseeland durch weitere Expeditionen auch von Europäern besiedelt. Trauriger Höhepunkt der zweiten Einwanderungswelle war der Musketenkriege, der zwischen 1829 und 1835 in Neuseeland herrschte.

Beim bewaffneten Konflikt standen sich verschiedene Māori-Stämme und die hauptsächlich britischen Einwanderer gegenüber. Im Anschluss des Musketenkriegs, welcher von den Māori-Stämmen auf Grund der technologischen Unterlegenheit verloren wurde, kolonialisierten die Briten die beiden Hauptinseln Neuseelands. Über eine eigens gegründete Firma, der New Zealand Company, warben die Briten in der Heimat um neue Einwanderer. Offiziell wurde der Staat Neuseeland anschließend am 6. Februar 1840 gegründet. Es vergingen Jahrzehnte als britische Kolonie, ehe Neuseeland im Jahr 1907 zu einer selbst verwalteten Kolonie ernannt wurde.

Ein erster Schritt in Richtung Unabhängigkeit. Der nächste Meilenstein auf dem Weg zur heutigen Unabhängigkeit war der Statute of Westminster Adoption Act aus dem Jahr 1947. Abgeschlossen wurde die Unabhängigkeit am 13. Dezember 1986, als Neuseeland die erste eigene Verfassung verabschiedete.

Die Nordinsel Neuseelands: Te Ika-a-Māui

Auf der Nordinsel befindet sich der Siedlungsschwerpunkt Neuseelands. Die meisten großen Städte inklusive der Hauptstadt Wellington sind dort zu finden. Der Māori-Name für die Nordinsel Te Ika-a-Māui bedeutet frei Übersetzt „der Fisch des Māui“ und stammt aus ein mythologischen Entstehungsschichte des indigenen Volks. Als Basis dient die Form der Nordinsel, die schematisch einen Fisch darstellen sollen. Wellington, die 450.000 Einwohnerstadt im Süden der Insel, bildet dabei den Kopf. Die Regionen Taranaki im Westen und das East Cape im Osten die Flossen und im Norden bildet das Northland den Schwanz des Fischs ab.

Neben Wellington befindet sich mit Auckland auch einzige Millionenstadt des Landes (ca. 1.350.000 Einwohner) auf der Nordinsel. Die Metropole ist ein beliebtes Touristenziel, da sie die Vorzüge eine Großstadt mit einer atemberaubenden Landschaft vereint. Regelmäßig belegt Auckland in den Ranglisten der lebenswertesten Städte der Welt eine vordere Platzierung. Neben der Millionenstadt besuchen Touristen auf der Nordinsel Neuseelands häufig auch die zahlreichen Nationalparks. Der wohl bekannteste ist der Tongariro-Nationalpark im Herzen der Nordinsel.

Als erster Nationalpark der Welt wurde er von der UNESCO sowohl zum Weltkultur- also auch zum Weltnaturerbe ernannt. Dominiert wird der Tongariro-Nationalpark von drei Vulkanbergen, die alle noch aktiv sind. Generell gibt es in Neuseeland noch dutzende aktive Vulkane, die das Leben und die Lebensräume auf den beiden Hauptinseln prägen. Im Tongariro-Nationalpark befindet sich mit dem Mount Ruapehu auch der höchste Vulkan Neuseelands und damit auch die höchste Erhebung der Nordinsel. Viele Touristen nutzen die einmalige Landschaft für ausgiebige Wanderungen oder im Winter auch als Skigebiet.

Des Weiteren gibt es auf der Nordinsel auch unzählige Strände, die zum Sonnenbaden und Schwimmen einladen. Durch das meist subtropische Klima auf der Nordinsel können die Strände fast neun Monate im Jahr für Badeausflüge genutzt werden.

Die Südinsel Neuseelands: Te Wai-pounamu

Auch wenn die Südinsel Neuseelands von der Fläche her größer ist als die Nordinsel, leben dort rund dreimal weniger Menschen. Das liegt vor allem an der bergigen Geografie der Insel. Die Landschaft wird von den Neuseeländischen Alpen dominiert, in denen mit dem Aoraki/Mount Cook auch der höchste Berg Neuseelands beheimatet ist. Der Gipfel des Aoraki/Mount Cook liegt 3724m über dem Meeresspiegel. Damit ist der Berg zeitgleich auch die höchste Erhebung Ozeaniens.

Die größte Stadt der Südinsel ist Christchurch, die im Osten der Insel liegt und circa 350.000 Menschen beheimatet. Touristen besuchen die Südinsel vor allem wegen der spannenden Landschaft. Über nahezu die gesamte Insel erstrecken sich dabei die Neuseeländischen Alpen, durch die zahllose Wanderwege und Ausflugsstecken führen. An den südlichen Küsten können aber auch wunderschöne Fjorde bestaunt werden. Diese Abwechslung der Naturelemente macht die Südinsel Neuseelands so besonders.